Atlético de Madrid heißt der neue spanische Pokalsieger. Die Rojiblancos konnten sich im „Wohnzimmer“ von Real Madrid mit 2:1 nach Verlängerung gegen die Gastgeber durchsetzen und somit den zehnten Gewinn der Copa Del Rey ihrer Vereinsgeschichte feiern. Nach zuvor 25 Spielen ohne Erfolg gegen die Königlichen triumphierte Atlético im Estadio Santiago Bernabéu gegen einen erneut in großen Teilen harmlosen Gastgeber. Unrühmliche Höhepunkte waren die Platzverweise gegen Coach José Mourinho und Superstar Cristiano Ronaldo.
Miranda erzielt das entscheidende Tor
Dabei hatte der Abend für den spanischen Rekordmeister bestens begonnen. Nachdem noch keine 15 Minuten gespielt waren, erzielte Cristiano Ronaldo mit einem Kopfball nach einer Ecke von Mesut Özil das 1:0. Anschließend allerdings übernahm Atlético mehr und mehr das Spielgeschehen und Costa erzielte in der 35. Minute den verdienten Ausgleich. Real Madrid bemühte sich in der zweiten Halbzeit und in der Verlängerung nur selten und ließ teilweise den Siegeswillen in großen Teilen der Mannschaft vermissen. Zudem gesellte sich bei Großchancen von Benzema, Özil und Ronaldo Pech dazu, standen doch der Pfosten oder Atlético-Keeper Courtois im Weg. Die Entscheidung fiel schließlich in der Verlängerung. In der 98. Minute flankte Koke in den Strafraum und Miranda erzielte mit einem Kopfball den 2:1 Siegtreffer für die „Colchoneros“.
Drei Platzverweise
Wenige Minuten vor Ende der Partie kam es – wieder einmal – zu unschönen Szenen im Bernabéu. Nach einem rotverdächtigen Foul von Gabi an Ronaldo reißt der Portugiese sein Bein nach oben, was ihm der schwache Schiedsrichter Carlos Clos Gomez als Tätlichkeit unterstellte und mit einer roten Karte ahndete. Anschließend kam es zu einer Rudelbildung, zudem wurde Atlético Torhüter Courtois von einem Gegenstand getroffen. Nach einer Spielunterbrechung von gut fünf Minuten – ohne Konsequenzen aus der Rudelbildung – wurde das Spiel fortgesetzt. Während Real nichts mehr zustande brachte, flog Gabi kurz vor Ende noch mit gelb-rot vom Platz.
Dies alles hatte José Mourinho bereits von der Kabine aus erlebt. Denn der portugiesische Coach wurde wegen Meckerns nach einer der zahlreichen – auf beiden Seiten – zweifelhaften Entscheidungen in der 70. Minute auf die Tribüne geschickt. Mourinho verzog sich daraufhin in die Katakomben, von wo aus der Real-Trainer das Unheil ansehen musste. Selbst zur Siegerehrung tauchte Mourinho nicht mehr auf. Im dritten Jahr unter seiner Regie blieb Real Madrid erstmals ohne Titel nach dem Gewinn der Copa del Rey 2011 und der Meisterschaft 2012. Somit geht aller Wahrscheinlichkeit nach das letzte Mourinho-Jahr bei Real als titelloses in die Geschichte ein.