Higuaín und Etoo, die Helden des 10. Spieltages

Die beiden Samstagsspiele des 10. Spieltages der Liga BBVA hatten es wirklich in sich. Insgesamt fielen 13 Tore, acht davon erzielten allein zwei Spieler. Etoo und Higuaín waren die absoluten Matchwinner, nicht nur der jeweiligen Begegnung, sondern auch des gesamten Spieltages. Beide zierten heute die Deckblätter nahezu aller spanischen Sportblätter. „Das neue Idol„, titelte Marca, während bei dem katalanischen Diario Sport der Kameruner Samuel Etoo mit weit ausgestreckten Armen über das ganze Titelbild ercheint. Die Überschrift: „Wie groß Du doch bist!

Beide Spieler erzielten zwar je vier Tore für ihre Klubs, doch das war es auch schon mit den Gemeinsamkeiten der beiden Begegnungen. Denn, während die Partie gegen Valladolid für den FC Barcelona zu einem außergewöhnlich gut besuchten Trainingsspielchen wurde (6-0), gab es bei Real Madrid gegen den FC Málaga Spannung bis zur letzten Sekunde. Drei Mal gingen die Gäste in Führung, zum ersten Mal in der 5. Minute durch Eliseu. Doch es dauerte nicht lange, bis die Antwort durch „Pipita“ kam. Nur zwei Minuten später stand es nämlich 1-1. Baha brachte Málaga nach etwa einer Viertelstunde dann erneut in Führung und in dieser Phase klappte bei Real erschreckend wenig. Besonders in der Defensive ging es drunter und drüber. Eigentlich sichere Spieler wie Heinze oder Ramos zeigten eklatante Schwächen.

Rote Karte für Ramos

Vor allem der spanische Nationalspieler wirkte sehr unkonzentriert und zu allem Überfluss sah er kurz vor der Halbzeit auch noch die rote Karte. Immerhin hatte Higuaín in der 36. Minuten noch den Ausgleich für Madrid erzielen können, dieses Mal per Elfmeter. Mit dem schmeichelhaften 2-2 ging es also in die Halbzeitpause.

Real mag das Chaos

Die zweiten 45 Minuten hatten es dann, was die Spannung anging, wirklich in sich. Die Ordnung schien aus dem Spiel gewichen zu sein, nicht zuletzt auch durch den Platzverweis von Ramos. Und Chaos und Real Madrid scheinen sich irgendwie gut zu verstehen. Gerade in solchen unberechenbaren Situationen pflegen die Königlichen über sich hinaus zu wachsen und das Unmögliche möglich zu machen (man erinnere sich nur an das Supercup-Finale..).

Zunächst war es aber wieder der FC Málaga, der in der 70. Minute in Führung ging. Zum dritten Mal. Apoño hieß der Torschütze. Doch die Führung ließ Higuaín gerade mal eine Minute lang existieren. Mit seinem dritten Treffer zum 3-3 wachte die weiße Kavallerie endlich auf und suchte nun den Sieg. Aber auch Málaga witterte seine Chance und wirkte auffällig mutig und frech. Somit kam es zu einem unterhaltsamen Schlagabtausch, bei dem Real schließlich von einer – sagen wir mal – kleinen Hilfe des Schiris profitierte.

Higuaín fiel mitten im Getümmel innerhalb des Sechzehners zu Boden und Iturralde gab den Elfmeter. Eine Fehlentscheidung, doch dem Argentinier war es egal. Keeper Arnau hielt zwar den Elfmeterschuss, doch Higuaín versenkte den Abpraller zum 4-3 Endstand und wurde damit zum Man of the Match.

Spaziergang des FC Barcelona

Der FC Barcelona hatte bei seinem Spiel gegen Valladolid weitaus weniger Schwierigkeiten. Dank eines überragenden Etoos war bereits nach 45 Minuten der Kuchen gegessen. Gerade mal eine Halbe Stunde brauchte der Kameruner (Minuten 11, 29, 41 und 43), um seine Saisontore 10 bis 13 zu schießen. Ohne Iniesta zwar, aber mit einem mega inspirierten Messi und einem immer selbstbewusster werdenden Dani Alves ließ Barcelona den Gästen nicht den Hauch einer Chance.

In der zweiten Halbzeit passierte im Vergleich zur ersten nicht sonderlich viel. Gudjohnsen ('71) und Henry ('83) trugen sich noch in die Torjägerliste ein, während Etoo in der 75. Minute seinen Platz auf dem Spielfeld für Hleb frei machte, wohlgemerkt unter den verdienten Ovationen der ca. 60.000 Zuschauer im Camp Nou.

Barça auf Rekordjagd

Es ist schon erstaunlich, wie torgefährlich der FC Barcelona in dieser Saison ist. Mit einem Durchschnitt von 3,4 Toren pro Spiel (34 Tore in 10 Spielen) sind die Katalanen führend in Europa, ebenso Samuel Etoo mit seinen 13 Treffern. Wenn Barca so weiter macht, könnte der Torrekord von 107 Saisontoren (2,8 Tore pro Spiel, gehalten von Real Madrid) durchaus gebrochen werden. Bisher hat Barca drei mal 6 Tore erzielt (gegen Sporting, Atlético de Madrid und Valladolid), ein Mal je 5 (Almería) und 4 (Málaga). Alles andere als gewöhnliche Ergebnisse!