Des einen Leid, des anderen Freud. So in etwa ließe sich die momentane Situation bei den beiden Traditionsklubs Spaniens, dem FC Barcelona und Real Madrid, auf den Punkt bringen.
Während bei Real gerade sportlich alles daneben läuft, was daneben laufen kann und die Gerüchteküche um einen möglichen Schuster-Nachfolger bereits heftig am brodeln ist, schwebt der FC Barcelona geradezu im siebten Fußballhimmel. Am Wochenende feierte das Team von Guardiola den neunten Sieg in Folge in der Liga BBVA. Insgesamt stehen damit nach elf Spieltagen 28 Punkte auf dem Konto der Katalanen (neun Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage). Dies ist der beste Start in der Geschichte des FC Barcelona.
Die Statistik sagt Real Madrid als Meister voraus
Sucht man eine vergleichbare Leistung muss man 12 Jahre zurück blicken. Damals saß der Engländer Bobby Robson auf der Bank des FC Barcelona und ein junger Ronaldo begeisterte die ganze Welt mit seinem außergewöhnlichen Talent. 8 Siege und 3 Unentschieden, so lautete die Bilanz damals, was einen Punkt weniger als in der jetzigen Saison 2008/2009 bedeutet. Doch bekanntlich ist ja nicht alles Gold was glänzt. Denn, erstaunlicherweise holte nicht Barça, sondern Erzrivale Real Madrid in der Saison 96/97 den Titel. Wenn man noch weiter zurückblickt, um genau zu sein, in die Saison 63/64, so trifft man auf eine Barça-Mannschaft, die zwar einen furiosen Start (neun Siege und zwei Niederlagen, was nach heutiger Rechnung 27 Punkten entspricht) hinlegte, am Ende sich aber ebenfalls den Königlichen aus Madrid (damals mit dem legendären Puskás) geschlagen geben musste. Ein schlechtes Omen?
Atlético de Madrid hält den Rekord
Den besten Liga-Start insgesamt hat übrigens weder Real noch Barça, sondern Atlético de Madrid in der Saison 95/97 hingelegt. Damals holten die „Colchoneros“ das nationale Double. In der Liga hatten sie nach elf Spieltagen aus heutiger Sicht 29 Punkte auf dem Konto (9 Siege und 2 Unentschieden).
Barça extrem torgefährlich
Auch, was die Torgefährlichkeit angeht, sprechen die Statistiken für Barça. 36 Tore hat der FCB in der Liga BBVA bisher erzielt und nur acht kassiert. Das sind knapp 3,3 Tore pro Spiel. Extrapoliert man diesen Wert, so stünden am Ende der Saison 125 Tore auf dem Konto von Xavi und co., also 18 über dem bisherigen Tore-Rekord von Real Madrid.
Von diesen 36 Toren sind allein Etoo (13) und Messi (7) für mehr als die Hälfte verantwortlich. Wenn man bedenkt, dass im Sommer die meisten mit einem Weggang des Kameruners gerechnet haben, wirken diese Zahlen gleich ein wenig imposanter. In der gesamten Saison hat Barça 19 Spiele bestritten und dabei 53 Treffer erzielt. Nur in zwei Spielen ging man leer aus.