Nach dem 3:2-Sieg am Samstag beim FC Sevilla, für den Cristiano Ronaldo mit seinen Saisontoren Nummer 40 bis 42 maßgeblich verantwortlich zeichnete und der die Chancen auf die Meisterschaft wahrte, gastiert Real Madrid am Dienstagabend im Halbfinal-Hinspiel der Champions League bei Juventus Turin.
Mit acht Siegen, einem Remis und sieben Niederlagen ist die Bilanz der Königlichen beim frischgebackenen italienischen Meister nur leicht positiv und auch diesmal erwartet Real eine hohe Hürde. Juventus verfügt traditionell über eine starke Defensive, ist aber auch nach vorne mit Carlos Tévez und Ex-Real-Angreifer Álvaro Morata immer gefährlich. Hinzu kommt die auch mit knapp 36 Jahren nach wie vor vorhandene Genialität von Andrea Pirlo, den Coach Massimiliano Allegri am Wochenende beim 1:0-Sieg bei Sampdoria Genua genau wie Patrice Evra komplett schonen konnte. Vom Kreis der Leistungsträger fehlt Juventus lediglich der verletzte Paul Pogba, der aber im Mittelfeld nicht einfach zu ersetzen ist.
Real ohne Modric und Benzema
Aus dem Vollen schöpfen kann Real Madrid indes auch nicht. So fällt Regisseur Luka Modric wegen seiner Knieverletzung sicher bis Saisonende aus und hinter Karim Benzema, der in Sevilla pausieren musste, steht zumindest ein dickes Fragezeichen (Update: der Franzose fällt für das Hinspiel definitiv aus). Dafür hat aber Gareth Bale rechtzeitig eine Wadenverletzung auskuriert und könnte nach kurzem Comeback am Samstag in Turin wieder in der Startelf stehen. Möglicherweise dann im zuletzt praktizierten 4-4-2 an der Seite von Ronaldo im Angriff. James und Isco würden bei dieser Variante nominell über die Flügel das Offensivspiel ankurbeln, während in der Zentrale Sergio Ramos abräumen und Toni Kroos für Struktur sorgen soll. Dass Ramos in die Innenverteidigung zurückkehren wird, ist hingegen unwahrscheinlich.
Zum einen scheint Trainer Carlo Ancelotti im Moment von den Alternativen für die zweite Sechser-Position – Sami Khedira, Lucas Silva und Asier Illarramendi – nicht überzeugt, und zum anderen bringt der italienische Fußball-Lehrer im Duell mit seinem Ex-Klub (1999-2001) so alle drei herausragenden Innenverteidiger in der Startelf unter. Und schließlich hat die Variante mit Pepe und Raphael Varane im Abwehrzentrum sowie mit Ramos davor ja schon im Viertelfinale gegen Atlético gut funktioniert.