Lange hatte Ronaldo auf sein erstes Freistoß-Tor mit Real Madrid gewartet. Nun hat es endlich geklappt und zudem traf Ronaldo gleich zwei Mal per Standardsituation. Gegen den über weite Strecken harmlosen, dafür aber umso rustikaler spielenden FC Zürich – Ronaldo kann ein Liedchen davon singen – siegte Real verdient mit 2-5.
Die Königlichen waren gut in die Partie gestartet, und sicherten sich auch gleich hohe Anteile am Ballbesitz. Dennoch wirkte das Spiel am Anfang etwas unstrukturiert und zäh. Mag wie gesagt daran liegen, dass die Schweizer viel zu „zerstörerisch“ zu Werke gingen. Hierbei muss aber auch erwähnt werden, dass der Schiedsrichter Atkinson aus England viel zu lasch auf die Fouls der Schweizer reagierte und insgesamt eine miserable Leistung zeigte. Während Real insgesamt sechs gelbe Karten sah, waren es bei Zürich gerade mal zwei, obwohl einige ihrer Fouls deutlich schlimmer gewesen waren.
Na ja, in der 27. Minute war es dann jedenfalls soweit: Ronaldo erzielte seinen ersten Freistoßtreffer für Real. Böse Zungen werden sicher behaupten, dass der Torwart es dem Portugiesen viel zu einfach gemacht hat, doch Ronaldos Freistöße gelten unter Keepern nicht unbedingt als die beliebtesten (fragt mal Almunia von Arsenal London..)
Raúl sorgte in der 34. Minute nach Pass von Higuaín dann für das 0-2. Es war das 65. Tor in der Champions League des Kapitäns. Noch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte erhöhte Higuaín nach einer klasse Einzelaktion auf 0-3.
Xabi verletzt sich, Zürich findet zurück ins Spiel
Nach der Pause ließ es Real dann zunächst etwas relaxter angehen und für eine kurze Zeit wurde es dann noch einmal richtig spannend. Drei Gründe sind hier zu nennen: (1) Real-Regisseur Xabi Alonso musste in der 55. Minute verletzt raus (für ihn kam Gago). Ab da verlor Reals Spiel plötzlich massiv an Struktur. (2) Der Unparteiische Atkinson war einfach schlecht. Er zeigte in der 64. Minute einen Elfmeter gegen Casillas, der offensichtlich keiner war. Margairaz war dies egal, er verwandelte und verkürzte auf 1-3. (3) Die noch immer vorhandenen Defizite in der Abwehr Reals, welche insbesondere bei Standardsituationen zum Vorschein kommen, und es Aegerter ermöglichen, nach einer Ecke den Anschlusstreffer per Kopf zu erzielen (65′).
Guti mit Tor des Abends
Zürich hatte in dieser Phase etwas mehr Spielanteile, doch gerade als die Schweizer anfingen, an das Wunder zu glauben, übernahmen die Gäste aus Spanien nach und nach wieder die Kontrolle und bauten in der Endphase auf die Qualität ihrer Einzelspieler. Und diese Qualität ist leider – aus Sicht des Gegners – unglaublich groß. In der 89. Minute verwandelte Ronaldo den zweiten Freistoß des Abends. Wieder ein trockener satter Schuss, den der Keeper zwar wegfauste, dummerweise aber hinter sich ins Tor. Auch hier sah er nicht sonderlich gut aus. Higuitas Skorpion-Kick wäre da wohl effektiver gewesen…
In der Nachspielzeit schließlich erzielte der mittlerweile für Higuaín in die Partie gekommene Guti das meiner Meinung nach schönste Tor des Abends: Er lupfte im Anlauf auf das gegnerische Tor den Ball aus ca. 25 Meter über Keeper Leoni ins Netz. Es gibt nicht viele Spieler, die das so locker hinkriegen!
Tor von Guti:
Mission Champions League-Gewinn
Alles in allem ein gelungener Auftakt für Real, das für die Saison 09/10 ein klares Ziel verfolgt: Den Gewinn der Champions League im eigenen Stadion. Es wäre der 10. Titel. In den letzten fünf Jahren war man stets im Achtelfinale ausgeschieden. Zudem musste man mit anschauen, wie Erzrivale Barcelona in dieser Zeit zwei Mal den Titel holte (2006 und 2009).
Und letzten Endes verpflichten auch die über 250 Millionen Euro, die Florentino Pérez in den Kader gesteckt hat, zumindest zum Erreichen des Finales am 22. Mai im Santiago Bernabéu.