1976 wurde eine neue Art des Elfmeterschießens geboren. Es war bei dem Finale der Europameisterschaft zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei am 20. Juni besagten Jahres. Nach dem 2:2 Unentschieden in der regulären Spielzeit sowie einer torlosen Verlängerung ging es ins Elfmeterschießen.
Die ersten drei Torschützen beider Mannschaften verwandelten ihre Elfer und auch der vierte Tschechoslowake traf. Uli Hoeneß dagegen verschoss und nun war ein gewisser Antonín Panenka an der Reihe, der mit seinem Tor alles hätte klar machen können. Die Schützen zuvor hatten alle hart und platziert geschossen. Doch Panenka bewies bärenstarke Nerven und spekulierte darauf, dass Torhüter Sepp Maier zur Seite springen würde. Er lupfte daher den Ball ganz sanft in die Mitte des Tores und erzielte somit eines der schlitzohrigsten und genialsten Elfmetertore in der Geschichte des Fußballs. Schließlich handelte es sich ja nicht um irgendein Spiel, sondern um ein Elfmeterschießen mitten in einem EM-Finale.
Das Original:
Seit damals haben sich mehrere Spieler an der als Panenka-Heber bekannten Elfmetertechnik versucht. Die Gratwanderung ist dabei sehr schmal. Wenn es klappt, dann sieht es eben genial aus, wenn nicht, dann wirkt es dilettantisch.
Casquero zeigt, wie man es nicht machen sollte
Bei dem Liga BBVA-Spiel zwischen Real Madrid und Getafe am letzten Mittwoch (32. Spieltag) machte Casquero von der Panenka-Technik gebrauch. Der Getafe-Spieler war zuvor von Pepe im Strafraum gefoult worden. Es liefen die letzten Minuten (bei einem 2:2 Spielstand) und Casquero hätte mit seinem Tor wohl sämtliche Titelträume Reals zunichte gemacht. Dazu kam das Santiago Bernabéu als ideale Kulisse. Bei einem Tor wäre er sicher als freches Genie in die Geschichtsbücher des spanischen Fußballs eingegangen, aber er zeigte, wie man es nicht machen sollte (siehe Video). Als Kontrast gibt es den Zidane-Elfmeter aus dem WM-Finale 2006 zwischen Italien und Frankreich. Für uns der mit Abstand beste Panenka-Heber. Aber urteilt selbst: