Zugegebenermaßen hört sich der Titel dieses Beitrags etwas merkwürdig an. Aber worum geht es eigentlich?
Nun, in der Saison 1996/97 erzielte der brasilianische Stürmerstar Ronaldo in einem Liga-Spiel zwischen dem FC Barcelona und Compostela wohl eines der schönsten Tore seiner – damals noch recht jungen – Karriere. Von der Mittellinie aus startend dribbelte er sich, ähnlich wie Maradona 1986 oder Messi 2007, durch die nahezu gesamte Abwehr Compostelas bis zum Sechzehner durch und versenkte den Ball im Netz. Spätestens dieses Tor machte Ronaldo zum weltbekannten Superstar. Die Compostela-Abwehr hingegen machte eine mehr als erbärmliche Figur.
Nike verwendet Traumtor in Werbespot
Jedenfalls kaufte Nike die TV-Rechte an dieser Tor-Szene und verwendete sie im Rahmen eines Werbespots. In dem dazu eingeblendeten Text war zu lesen: „Stell dir vor, dass Du Gott darum bittest, dich zum besten Fußballspieler der Welt zu machen… und dass er Dir zuhört„. Schnell war das Tor Ronaldos in aller Munde und zwar weltweit.
Ehre durch Ronaldo verletzt
Die beteiligten Fußballspieler Compostelas fanden den Spot weniger lustig. Sie klagten gegen die Ausstrahlung forderten Schadensersatz, da sie der Meinung waren, Nike würde ihre Rechte am eigenen Bild verletzten. Außerdem würde der Werbespot ihre Ehre verletzten, hieß es in der Begründung weiter.Gericht weist Klage ab
Das oberste Gericht hat nun die Klage abgewiesen mit der Begründung, dass die Spieler beim Unterzeichnen Ihres Vertrages ja gleichzeitig auch die Rechte am eigenen Bild abtreten. Die Richter kamen zum Entschluss, dass durch den Spot nicht die Ehre der Spieler verletzt würde. Vielmehr hebe die Video-Szene „die große Qualität Ronaldos hervor, welcher […] ein spektakuläres, nennenswertes und von den Zuschauern des Spieles und dem Publikum allgemein geschätztes Dribbling vollführt„. Es handle sich, resümierend, um eine „Blütenlese„. Warum es so lange gedauert hat, dies festzustellen, bleibt mir allerdings schleierhaft.