Zum Abschluss eines unter dem Strich vor allem wegen des Ausscheidens nach der WM-Vorrunde enttäuschenden Länderspieljahres erwartet Spanien am vierten Spieltag der EM-Qualifikation in Huelva Weißrussland. Nach nur sechs Punkten aus den ersten drei Spielen und der 1:2-Niederlage im Oktober in der Slowakei zählt für den amtierenden Europameister im letzten Pflichtspiel 2014 nur ein Sieg, ehe es drei Tage später im prestigeträchtigen Test gegen Weltmeister Deutschland geht.
Trainer Vicente Del Bosque muss für die letzten Spiele des Jahres auf die verletzten Chelsea-Profis Diego Costa und Cesc Fàbregas verzichten. Auch Andrés Iniesta und David Silva müssen passen.
Soriano für Fàbregas
Dafür standen mit Nolito (Celta Vigo), José Callejon (SSC Neapel), Ignacio Camacho (FC Málaga) und Álvaro Morata (Juventus Turin) von Anfang an gleich vier Neulinge im Kader. Als Reaktion auf die späte Absage von Fàbregas nominierte Del Bosque außerdem Bruno Soriano vom FC Villarreal nach, der damit nach vier Jahren Abwesenheit in die „Roja“ zurückkehrt.
Casillas oder de Gea?
Im Vorfeld der Partie gegen Weißrussland sorgt vor allem die Torhüterfrage für Spannung. Nachdem David de Gea im letzten Spiel in Luxemburg den Vorzug vor Iker Casillas erhalten hatte, sich beim ungefährdeten 4:0-Sieg aber nicht auszeichnen konnte, wollte sich Del Bosque noch nicht festlegen, ob auch gegen Weißrussland der Schlussmann von Manchester United aufläuft oder aber die langjährige Nummer eins Casillas zurückkehrt. Mit der Anmerkung, sich auf der Torwartposition in einer Phase des Übergangs zu befinden, ließ der Coach aber deutlich erkennen, dass de Gea die Zukunft gehört, Casillas aber seinen Verdiensten entsprechend verabschiedet werden soll.
Sieg beinahe Pflicht
Weil die Slowakei mit einer makellosen Bilanz von neun Punkten aus drei Spielen die Tabelle anführt und in Mazedonien ebenso vor einer lösbaren Aufgabe steht wie die drittplatzierte und mit Spanien punktgleiche Ukraine gegen Luxemburg, wäre ein Sieg für die Roja wichtig, um im Rennen um die beiden direkten EM-Tickets nicht ins Hintertreffen zu geraten. Weißrussland reist mit nur einem Zähler aus den Spielen in Luxemburg sowie gegen die Ukraine (0:2) und die Slowakei (1:3) auf jeden Fall als klarer Außenseiter an.