Real Madrid hat mal wieder gewonnen und es war mal wieder relativ unspektakulär, doch daran hat sich der eine oder andere Anhänger mittlerweile wohl schon gewöhnt. Zwar spielt Real effizient und konstant, gar keine Frage, doch eben nicht faszinierend. Und letzten Endes erhebt der durchschnittliche Real-Fan genau diesen Anspruch. Er möchte seine Mannschaft nicht nur siegen sehen, sondern sie soll ihn mit attraktivem Fußball faszinieren. Vielleicht hat die Mannschaft die Nicht-Verpflichtung von Cristiano Ronaldo noch nicht wirklich verdaut, vielleicht braucht sie aber einfach noch etwas Zeit. Jedenfalls, so scheint es mir, sind Schuster und seine Spieler momentan einfach für jeden Sieg dankbar, egal wie er letzten Endes zustande kommt. Die Ambitionen, dem Publikum neben der Pflicht auch noch die Kür zu bieten, scheinen daher etwas untergeordnet zu sein. Das heutige Spiel gegen Racing war dabei keine Ausnahme.
Guti verletzt sich
Madrid startete gut und hatte bereits in der 11. Minute eine Chance durch Raúl, doch der Kapitän verfehlte, nach einer gut herausgespielten Vorlage von Higuaín, den Ball nur knapp. In der 20. Minute folgte eine weitere Chance, dieses Mal durch De La Red, doch dieses Mal war Racings Keeper war zur Stelle. In der Defensive zeigte sich Real recht sicher, was jedoch nicht überraschte, stand doch dieses Mal mit Pepe, Cannavaro, Heinze, Sergio Ramos Schusters Traumquartett auf dem Platz. Ansonsten passierte in der ersten Halbzeit nicht viel. Ärgerlich nur, dass sich Guti kurz vor der Halbzeit verletzte und nicht weiterspielen konnte. Für ihn kam Van der Vaart.
Die individuelle Klasse macht den Unterschied
In den zweiten 45 Minuten dann ein ähnliches Bild, doch mit Toren als Differenzierungsmerkmal. Im Prinzip waren sich beide Mannschaften ebenbürtig, aber bei Racing fehlte einfach das Glück beim Abschluss. Entweder vereitelte Casillas die Chancen oder aber sie standen sich selber im Wege.
Madrid machte es dagegen besser. In der 55. Minute startete Higuaín aus der eigenen Hälfte einen tollen Sprint über das halbe Spielfeld, ließ dabei zwei Gegner stehen und behielt dann die Übersicht, um den mitgelaufenen De La Red anzuspielen, der aus Elfmeterhöhe zum 0-1 verwandelte. Aber mal ehrlich: mindestens 50% des Tores gehen auf das Konto des Argentiniers!
Zurück in bekannte Muster
Nach dem Tor beschränkte sich Real jedoch wieder nur auf das Wesentliche. In der 74. Minute musste daher die individuelle Klasse von Van Nistelrooy – nicht ohne Grund auch Van Gool genannt – herhalten, um doch noch das 0-2 zu erzielen. Geschickt war der Holländer in den Sechzehner eingedrungen und hatte, als alle Abwehrspieler bereits auf ein Abspiel spekuliert hatten, mit einem präzisen Schuss Torwart Toño überrascht.