Spanien wird seinen Weltmeistertitel nicht verteidigen. Die Spanier, die von der EM 2008 über die WM 2010 bis hin zur EM 2012 alle drei zurückliegenden Turniere gewinnen konnte, ist bei der WM 2014 in Brasilien schon nach den ersten beiden Gruppenspielen ausgeschieden. Nach 2010, als Italien als amtierender Weltmeister ebenfalls in der Gruppenphase scheiterte, ist es bereits das zweite Mal nacheinander, dass der Titelverteidiger frühzeitig ausgeschieden ist.
Nach dem 1:5-Debakel gegen die Niederlande zum Auftakt unterlag Spanien auch Chile mit 0:2. Trainer Vicente Del Bosque hatte sich im Vergleich zum Spiel gegen die Niederlande dafür entschieden, mit Pedro und Javi Martínez anstelle von Xavi und Gerard Piqué zu beginnen. Als Chile schon in der ersten Minute durch Eduardo Vargas erstmals richtig gefährlich wurde, deutete sich für die 74.101 Zuschauer im Estadio do Maracana in Rio de Janeiro schon an, wohin der Weg führen sollte.
Und schon in der 20. Minute war es dann erneut Vargas, der nach einem erzwungenen Ballverlust von Xabi Alonso eine herrliche Kombination über Alexis Sánchez, Arturo Vidal und Charles Aranguiz zum 1:0 für die leidenschaftlich agierenden Chilenen abschloss. Spanien fand trotz viel Ballbesitz keine Mittel gegen die zweikampfstarken Chilenen, die vor der Pause noch den zweiten Treffer nachlegten. Aranguiz profitierte von einer schwachen Faustabwehr von Iker Casillas nach einem Freistoß von Sanchez und verwandelte mit der Pieke zum 2:0.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich Spanien zwar bemüht, doch als selbst beste Chancen wie durch Sergio Busquets ausgelassen wurden und Chiles Torhüter Claudio Bravo immer stärker wurde, war das Aus der „Furia Roja“, die zusammen mit Brasilien als Top-Favorit ins Turnier gestartet war, besiegelt. Die letzte Partie gegen das ebenfalls schon ausgeschiedene Australien ist nun ohne Bedeutung und wohl gleichbedeutend mit dem Abschiedsspiel langjähriger Leistungsträger wie Xavi, Iker Casillas oder Xabi Alonso.