Interview mit Henry (sport.es)

Das katalanische Sportmagazin SPORT hat vor einigen Tagen ein recht interessantes Interview mit dem franzöischen Spieler des FC Barcelona, Thierry Henry, geführt. Mehr als ein Interview ist es eine Art Fragebogen. Da das Original auf spanisch ist, hab ich es für Euch übersetzt. Es geht vorwiegend um Vorlieben sowie um historische Ereignisse, die Henry während seiner persönlichen und beruflichen Laufbahn geprägt haben. Das Interview führte für SPORT Ignasi Sagnier.

Ein Film, der Sie geprägt hat
„Mir hat ‚Antwone Fisher‚ gefallen. Es ist ein sehr harter Film und seine Message repräsentiert viele Gedanken und Perspektiven, die ich auch im Leben hab. Außerdem würde ich noch ‚Die Üblichen Verdächtigen‚ hervorheben, weil alle über ‚Kaiser Sozé‚ reden, ohne zu wissen wer er ist und was er für ein Gesicht hat. Es ähnelt ein wenig der heutigen Gesellschaft.“

Ihre Lieblings-CD
„Ohne jegliche Zweifel die, die bei einem Live-Konzert von ‚Kassav‘‚, meiner Lieblingsband, im Zenith von Paris 1986 aufgenommen wurde. Eine Musik, die mich immer begleiten wird.“

Ein mythisches Konzert
„Das von Kassav’ im Jahr 2006, ebenfalls im Zenith, Ein Jubiläumskonzert 20 Jahre nach der besagten Aufnahme. Ich hatte das Glück dabei zu sein und habe es sehr genossen.“

Lieblingsschauspieler und -spielerin
„Der Schauspieler, der mich am meisten berührt und den ich gerne kennenlernen würde ist Denzel Washington. Die Schauspielerin, die mich verzaubert, ist Julia Roberts. Ich bin ein guter Freund von Regisseur Spike Lee und eines Tages hätte er mir beinahe Denzel vorgestellt, doch leider wurde daraus nichts. Ich hoffe ihn in Zukunft mal kennenzulernen.“

Eine wichtige Stadt in Ihrem Leben
„Ich bin in der Nähe von Paris geboren, aber dennoch bleibe ich bei London. Es ist die Stadt, in der meine Tochter geboren wurde, dort habe ich die besten Momente meiner Laufbahn erlebt (8 Jahre) und man kann es nicht vergessen. Jetzt hat London zwar nichts mehr mit meinem aktuellen Leben zu tun, aber ich werde immer die Verbindung zu dieser Stadt aufrecht erhalten.“

Ein besonderes Land
„Ich mag es, Urlaub in den USA zu machen. Dort falle ich nicht auf und kann Sachen machen, die in Europa nicht möglich sind. Ich genieße es, durch New York zu schlendern und auf einer Bank eine Pizza zu essen.“

Ihre Einstellung zu den Stierkämpfen
„Ich war noch nie bei einem Stierkampf dabei, aber ich verstehe beide Seiten: die eine, die sie verteidigt und es genießt und mitfiebert, wenn ein Stierkämpfer in der Arena triumphiert und die andere, die dagegen ist.“

Ein historisches Ereignis, das Sie schmerzt
„Heutzutage gibt es immer noch Razissmus, aber wenn es eine Etappe in der Geschichte gibt, die sich nie wiederholen sollte, ist es die Segregation (Trennung von „Rassen“) in den USA in den 60ern, als die Farbigen andere Waschbecken, Brunnen oder Kantinen benutzen mussten, als die Weißen.“

Ein spezielles Monument
„Wenn ich mich für eins entscheiden muss, bleib ich bei der Freiheitsstatue aufgrund aller Werte, die sie repräsentiert. Frankreich hat sie den USA als Zeichen der Freundschaft zwischen den beiden Nationen geschenkt und als Franzose macht mich das sehr stolz.“

Eine noch ausstehende Reise
„Es mag etwas uninteressant klingen und es mag auch Leute geben, die es langweilig finden, aber ich möchte irgendwann mal ein All-Star-Game der NBA live miterleben. Ich liebe den amerikanischen Sport mit all seinen Ausprägungen und aufgrund der Liga-Termine in Europa konnte ich bisher bei keinem Spiel dabei sein. Es ist etwas, was ich machen werde, wenn ich mich zurückziehe. Ich bin ein guter Freund von Steve Nash, dem Spieler der Phoenix Suns. Er liebt den Fußball.“

Eine Reise, die sie geprägt hat
„Es hat viele besondere Reisen während meines Lebens gegeben, wie z. B. der Tag, als ich Nelson Mandela in Südafrika kennengelernt habe, oder als ich die chinesische Mauer besucht habe, aber die Reise die mich am meisten geprägt und mitgenommen hat, war, als ich auf der Gorée Insel vor Senegal war. Drei Jahrhunderte lang war dort der bedeutendste Sklavenmarkt und es war unglaublich, diesen Ort zu betreten.“

Ein mythisches Stadion
„Da muss ich nicht lange überlegen: das alte ‚Highbury‘, wo Arsenal spielte, bevor es ins ‚Emirates-Stadion‘ umgezogen ist. Es war beeindruckend, dort Fußballspiele zu bestreiten. Als die Fans ein Tor feierten, kam es dir so vor, als würde gleich die ganze Tribüne einkrachen.“

Über den Terrorismus
„Es macht mir Angst, wie die Dinge zurzeit laufen. Was mir am meisten Trauer bereitet ist, dass in den meisten der Fälle religiöse Probleme die Verursacher der Differenzen und Zusammenstöße zwischen den Kulturen sind.“

Ein Buch, das Ihnen im Gedächtnis geblieben ist
„Ich mag es sehr, Biographien wichtiger Leute zu lesen und die, die mir speziell in Erinnerung geblieben ist, ist die von Phil Jackson, dem Coach der Los Angeles Lakers. Dieses Buch nennt sich ‚Sacred Hoops‘ und erklärt viele der Anekdoten über die NBA.“