Der internationale Fußballverband FIFA sorgt sich um den Schutz Minderjähriger im Profifußball. Man befürchtet, dass minderjährige Profifußballer im Ausland leicht ausgebeutet werden können. Daher vertritt die FIFA gemeinsam mit der UEFA und der Europäischen Kommission schon seit 13 Jahren die offizielle Haltung, dass Minderjährige im Profifußball besonders geschützt werden sollen.
Verstoß gegen Artikel 19
Hierzu gibt es ein eigenes Regelwerk und der FC Barcelona soll in der Vergangenheit gegen genau diese Regeln verstoßen haben. Die FIFA wirft Barça vor, dass man bei zehn minderjährigen Spielern gegen Artikel 19 des Reglements der FIFA verstoßen habe. Zudem gebe es weitere konkurrierende Vergehen im Zusammen mit anderen Spielern. Man wirft dem katalanischen Klub vor, Spieler unter 18 Jahren international transferiert und registriert zu haben. Nicht nur der FC Barcelona wurde vor diesem Hintergrund bestraft. Auch den spanischen Fußballverband trifft diese Strafe, da er die Registrierung der Spieler durch Barça zugelassen hat.
Die Vorfälle haben sich in den Jahren 2009 bis 2013 ereignet: Minderjährige Spieler aus dem Ausland wurden durch den FC Barcelona registriert und haben an Spielen in offiziellen Wettbewerben teilgenommen. Artikel 19, gegen den Barça verstoßen haben soll, sieht aber vor, dass Spieler mindestens 18 Jahre alt sein müssen, wenn sie international transferiert werden. Ausnahmen hiervon gibt es zwar, diese müssen vom Ausschuss der Kommission für den Status von Spielern bewilligt werden. Das habe im Falle der Barça-Spieler jedoch nicht stattgefunden.
FIFA: „Schwerwiegender Verstoß“
Das Vergehen vom FC Barcelona wird von der FIFA als „schwerwiegend“ eingeordnet. Das bedeutet, dass Barça nun 90 Tage Zeit hat, um die Situation aller fraglichen Spieler zu legalisieren. Zudem muss der Klub eine Strafe in Höhe von 450.000 Schweizer Franken bezahlen. Am schwersten dürfte den Verein jedoch treffen, dass er in zwei aufeinanderfolgenden Transferperioden keinerlei Transfers tätigen darf. Barça darf also weder national noch international neue Spieler verpflichten.
Barça legt Einspruch ein
Der spanische Fußballverband muss 500.000 Schweizer Franken als Strafe bezahlen und hat nun ein Jahr lang Zeit, um sein Regelwerk an die Regeln der FIFA anzupassen. Barcelona möchte einen Einspruch vor der Berufungskommission der FIFA einlegen. Man begründet die Transfers von Minderjährigen damit, dass diese in der Jugendabteilung von Barcelona – wie einst zum Beispiel der Argentinier Messi – ausgebildet werden. Diese Ausbildung internationaler Talente werde durch das Vorgehen der FIFA grundsätzlich in Frage gestellt. So argumentiert jedenfalls Barça. Die Deutsche Fußball Liga (DFL) wertet das Urteil der FIFA als richtigen Schritt, um junge Spieler zu schützen.